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Kooperation für die Entwicklung eines neuen Herstellungsverfahrens

    Neuer Wirkstoff gegen Haarausfall – Haarausfall ist für viele Menschen eine echte Belastung. Bis zu 50 Prozent aller Männer sind davon betroffen. Bislang gibt es kaum wirksame Mittel dagegen.

    Ein Wirkstoff könnte das Problem der erblich bedingten Kahlköpfigkeit lösen. Forscher der University of Sheffield und der Comsats University in Pakistan entdeckten ihn zufällig bei der Erforschung von Wundheilungsmitteln. Bei der fraglichen Verbindung handelt es sich um 2-Desoxy-D-Ribose, einen im Körper natürlich vorkommenden Zucker, der auch zum Aufbau der DNA beiträgt.

    Als Bestandteil der DNS spielen 2-Desoxyribose-Derivate eine wichtige Rolle in der Biologie.1 Das DNS-Molekül (Desoxyribonukleinsäure), der Hauptträger der genetischen Information des Lebens, besteht aus einer langen Kette von Desoxyribose-haltigen Einheiten, den Nukleotiden, die über Phosphatgruppen verbunden sind.
    Bei der Untersuchung der wundheilenden Wirkung dieses Zuckers stellten die Forscher fest, dass das Fell neben den Wunden bei den damit behandelten Mäusen viel schneller nachwuchs als bei unbehandelten Mäusen.
    Dieser Wirkstoff könnte die Grundlage für eine kostengünstige und wirksame Therapie für Betroffene von genetisch bedingtem Haarausfall bilden. Denkbar ist auch, dass er zur Stimulierung und Beschleunigung des Haar-, Wimpern- und Augenbrauenwachstums nach einer Chemotherapie eingesetzt werden könnte.
    Zusammen mit dem Biokatalyse-Spezialisten CASCAT GmbH untersucht das Swiss Institute of Lon-gevity Möglichkeiten, 2-Desoxy-D-Ribose kostengünstig herzustellen. Ziel ist es, einen Preis von weniger als 100 Euro für ein Kilogramm des Wirkstoffs zu erreichen. Für die Evaluierung und anschließende Realisierung werden derzeit geeignete Industriepartner gesucht.

    1 Anjum Muhammad Awais , Zulfiqar Saima , Chaudhary Aqif Anwar , Rehman Ihtesham Ur , Bullock Anthony J. , Yar Muhammad , MacNeil Sheila, Stimulation of hair regrowth in an animal model of androgenic alopecia using 2-deoxy-D-ribose, Frontiers in Pharmacology, Volume 14, 2024, doi.org/10.3389/fphar.2024.1370833